Kwela, Kwela!
Kwela, Kwela!
Endlich war es wieder so weit. Nach drei Jahren Corona-Pause präsentierte die Musical-Gruppe des Willibald-Gymnasiums einem begeisterten Publikum ein wunderbares afrikanisches Märchen.
Was „Kwela“ bedeutet, erfuhren die Zuschauerinnen und Zuschauer im Laufe der schmissigen Vorstellungen am eigenen Leib. „Kwela“ steht für eine südafrikanische Musikrichtung, die Lebensfreude versprüht, und wahrlich wurde das Publikum von diesem Optimismus mitgerissen, als es dem Stück von Andreas Schmittberger und seiner Umsetzung durch die Unterstufenschülerinnen und -schüler folgte. Das Thema des Märchens ist leider recht aktuell: Den Tieren Afrikas geht das Wasser aus. Zu lange hat es nicht mehr geregnet. Ein Orakel rät der einberufenen Konferenz der Tiere, ein tiefes Loch zu graben, um an Wasser zu gelangen. Zebras, Schlange, Elefant, Vögel – alle helfen mit, aber einer drückt sich vor der Anstrengung: der Hase. Schließlich braucht er als Künstler weiche Pfoten zum Flötespielen. Für die Tiere ist klar: Wer nicht mithilft, bekommt auch kein Wasser. Das Vorhaben ist erfolgreich, jedoch machen die Tiere ihren Plan ohne die drei gelangweilten Gespenster, die aus Jux nachts das Wasser wieder stehlen. Das Orakel rät nun „Nehmt den Hasen!“ und wirklich, der vermeintliche Nichtsnutz verzaubert die Gespenster mit seiner Musik und überzeugt sie davon, das Wasser den Tieren zu überlassen. So überleben alle. Insgesamt führte die Musicalgruppe unter der Regie von Yvonne Reb und Christine Bleitzhofer das Stück in der vergangenen Woche fünf Mal auf, wozu zum einen die Grundschulen aus der Umgebung eingeladen wurden, zum anderen die Kinder der Mittelschule Schottenau, der Schule an der Altmühl und die Grundschülerinnen und Grundschüler der Montessori-Schule aus Eichstätt. Auch in einer Abendvorstellung zeigten die 18 Kinder aus der 5. und 6. Jahrgangsstufe einem außerschulischen Publikum stolz ihr Können. Die „Tiere“ auf der Bühne lernen ungewollt, dass jeder für die Zusammenarbeit wichtig ist, was sich auch jenseits der Bühne zeigte. Insgesamt waren über 50 Schülerinnen und Schüler des Willibald-Gymnasiums daran beteiligt, dass die Aufführungen ein solcher Erfolg wurden. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, von der 5. bis zur 12. Jahrgangsstufe, trugen durch ihre Beteiligung ihren Teil dazu bei, ob bei der Technik, der Maske, dem Bühnenbild oder als Musiker und Musikerin in der Musicalband. Viele Mitglieder der Schulfamilie sind dem Musical am Willibald-Gymnasium über ihre gesamte Schullaufbahn verbunden und spielen nun beispielsweise als Abiturienten in der Musicalband, nachdem sie vor acht Jahren selbst auf der Bühne gestanden sind. Diese Freude am gemeinsamen Schaffen und die jahrgangsstufenübergreifende Unterstützung merkte man den gefeierten Auftritten an, bei denen die Musicalgruppe (unter der musikalischen Leitung von Barbara Rank) durch Bühnenpräsenz und Spaß an der Musik überzeugte, was niemanden ruhig lassen konnte. Die Rhythmen klatschen bald alle Anwesenden mit und die eingängigen Melodien zeigten schnell, was „Kwela“ wirklich bedeutet, nämlich pure Lebensfreude.